Von Ottensen nach Bahrenfeld (26F80420)

Altes und Neues in einem sich ändernden Viertel und dann über den Autobahndeckel nach Bahrenfeld.

Noch vor wenigen Jahrzehnten war Ottensen ein heruntergekommener Stadtteil: Metallindustrie und Fischverarbeitung, die über lange Zeit prägend gewesen waren, hatten keine Zukunft mehr, jedenfalls nicht an diesem Ort. Schmuddelig und laut, die Wohnungen hoffnungslos nicht auf der Höhe der Zeit und für moderne Ansprüche ungenügend. Abriss total und Neubau ohne Rücksicht auf Verluste standen zur Debatte, ebenso ein Autobahn-Zubringer quer durchs Viertel. Es kam anders: heftiger Widerstand gegen die Totalsanierung führte zu einer behutsamen Modernisierung, die sich Stück für Stück einzelnen Straßenzügen widmete, Hinterhöfe entrümpelte, entkernte und begrünte, manche Ensembles von Industrie- und Gewerbebauten in erstaunlicher Pracht wiederherstellte. Die Folge: Der Stadtteil gehört inzwischen zu den angesagtesten Szenequartieren in Hamburg, viele Cafes, Restaurants und kleine Geschäfte ziehen Besucher an. Inzwischen zahlt man hier für Mieten und Grundstücke Preise, die sich nur Gutverdienende leisten können - "Gentrifizierung" ist das Stichwort dafür. Etwas im Schatten von Ottensen steht oft der benachbarte Stadtteil Bahrenfeld. Aber auch hier gibt es attraktive Bausubstanz, intakte Straßenzüge, und nicht zuletzt den Volkspark Altona. Was noch besonders für Bahrenfeld spricht: Wurde der Ort vor 50 Jahren durch den Bau der Autobahn zerteilt, so sind jetzt die Arbeiten für den seit langem geforderten Deckel über die A7 in vollem Gange - der Stadtteil wächst wieder zusammen. Und am Volkspark entsteht eine Science City für die naturwissenschaftlichen Institute der Universität, viele neue Wohnungen werden gebaut, sodass aus einem etwas verschlafenen Vorort ein Stadtteil mit munterem urbanen Leben entsteht.
Anmerkung: wir werden auch ein- bis zweimal mit dem Bus fahren; die Fahrkarte ist nicht im TN-Beitrag enthalten.